Make Love not War

Ein Peaceroom Circle Workshop, August 2024
- Erfahrungsbericht -

"Make Love not War" und "Give Peace a Chance" – sind bis heute ikonische Ausdrücke einer neuen Bewusstseins- und Werteepoche, die mit der Hippiebewegung in den 60ern und 70ern die Welt zu verändern begannen... Selbst erlebt oder von den Eltern übernommen, die Kräfte sind immer noch da. Wir wollen sie nutzen und erweitern um unsere heutigen Fähigkeiten, die uns im jetzigen epochalen Bewusstseinssprung neu zur Verfügung stehen. Wir knüpfen an und gehen weiter…

 

Let's move…

Ein Workshop mit Solomon Gutjahr (Berlin, Deutschland / Israel / Teneriffa, Spanien), Nagham Slieman (Berlin, Deutschland / Palästina / Israel) und Sabine Vonberg (Berlin, Deutschland / Teneriffa, Spanien) von Peaceroom Institut - Verein in Gründung.

 

In Bad Belzig, Deutschland

40 Teilnehmer – ca. hälftig Männer, Frauen und Nonbinaries im Alter zwischen 30 und 65

Dauer: 2,5 Stunden

 

Im Workshop arbeiteten wir mit folgenden Methoden: innerem sicheren Ort (Peter Levine S.E), Triggern, Dialog, Präsenzwahrnehmung, Atmen, Bewegung, Musik, Singen, Tönen, Aufstellung, Paar- & Triadenarbeit, Kreistanz.


Unsere Workshopergebnisse in Kürze

Wir haben im Peaceroom Circle unsere inneren Kriegsschauplätze erforscht, um einen persönlichen Friedensplan entwerfen zu können. Wir sind unseren eigenen inneren Reflexen auf Trigger aus dem Außen auf die Spur gekommen. Die Forschungsfrage lautete: welche Bilder, Aussagen, Personen, Worte lassen unseren Körper reagieren, unsere Gefühle in Wallung bringen, unsere innere Faust ballen, oder Angst und Traurigkeit in uns auslösen. Welche eigenen Meinungen und Urteile über andere Menschen oder die Welt regieren uns, machen uns zu Sklaven unseres EGOs?

 

Etwa 2,5 Stunden lang haben wir im Kreis, in Kleingruppen und mit Aufstellungsmethodik gearbeitet, mit der Intention am eigenen Leib zu erfahren, wie sich eine Befreiung anfühlt, wenn ich ein Puzzle-Element in mir individuell, und damit auch im Kollektiven transformiere.

 

Wir haben einen Schritt in Richtung Frieden gemacht… Feedbacks am Ende des Artikels.


Was war der Gewinn für die Teilnehmer?

Es gab Freiheit zu gewinnen! Freiheit für uns individuell und die Welt gleichermaßen... indem wir zum Beispiel folgende Fragen verfolgt haben:

  • Wie gehe ich um mit den Kriegen in unserer Zeit?
  • Was fühle ich wenn ich die Kriegsnachrichten aus Israel/Palestine oder der Ukraine/Russland höre?
  • Welche Bilder haften dazu in mir?
  • Welche Nachrichten triggern mich mit Empörung, Wut, Angst, Aggressionen, Hass, Trauer oder machen mich sprachlos und eingefroren?
  • Will ich mich aus meinen inneren Verstrickungen befreien?
  • Will ich meine Urteile, Meinungen und Geschichten in mir erforschen?
  • Will ich die geerbten Kriege meines Familiensystems, meiner Eltern, Großeltern auflösen?
  • Transformiere ich meine eigenen Kriege in meinem Leben – in der Nachbarschaft, bei der Arbeit, oder sonst wo...?

Wir haben mit dem kleinsten möglichen und erreichbaren Schritt begonnen: dem Frieden in mir und Dir selbst! Von dort aus inspirieren wir mit unserem eigenen Friedensprozess andere Menschen. Es ist sofort spürbar, wenn jemand im inneren Frieden ist – und es ist ansteckend und inspirierend... es macht neugierig... wie hat er/sie das gemacht?


Feedback

In den Tagen nach dem Workshop gab es ca. 10 Einzelgespräche mit Teilnehmern, die von ihren Erfahrungen im Workshop und danach berichteten. Die Auswertung dazu läuft noch und wir möchten an dieser Stelle nur einige ausgewählte und auch häufiger genannte Feedbacks aufzählen.

  • ich bin aus der Taubheit in mein Fühlen gekommen
  • die Bilder haben mich mit der Kriegsenergie in Kontakt gebracht
  • die Musik und die Bilder haben mich traurig werden lassen
  • ich habe Wut und Verzweiflung gespürt, bin mit meinem eigenen in Kontakt gekommen
  • ich musste an meine Eltern und Großeltern denken, habe sie besser in ihrer Situation sehen können
  • ich spüre, was ich von meinen Ahnen an Erbe auf meinen Schultern trage
  • ich war neugierig Stellvertreter für den Krieg zu sein, es zog mich magisch an diese Erfahrung zu machen, es war super intensiv und am Ende nicht mehr auszuhalten
  • es war eine Erlösung für mich zu spüren, dass wir das alles gemeinsam im Kreis halten und heilen können
  • ich bin so dankbar für die Heilungserfahrung
  • ich fühle mich von der Vorstellung und Last befreit, alles alleine tragen zu müssen
  • der Workshop hat einen Prozess in mir gestartet
  • ich habe Liebe im Raum und in mir gespürt
  • ich habe das Gefühl ich bin aus meiner Ohnmacht heraus und kann etwas tun
  • ich spüre den Schmerz in mir über das Leid meines Vaters und Großvaters als Soldaten
  • ich war taub und wollte angesichts der täglichen Kriegsnachrichten aus Gaza und Ukraine nichts mehr hören und spüren. Nach den Bildern und der Musik am Anfang des Workshops fühlte ich Trauer in mir aufsteigen. Nach und nach merkte ich, dass es eine alte Familientrauer war... im Laufe des Workshops kamen immer mehr Gefühle – Tränen flossen. Danke für diese Möglichkeit.
  • ich bin so dankbar und berührt, weil diese Friedensarbeit die Zukunft meiner Kinder betrifft

Shalom, Salaam und Friede sei mit Dir... wir hoffen, der Bericht über diesen Workshop inspiriert auch Dich... wenn Du Interesse hast, findest Du weitere Möglichkeiten im WorldPeaceLab-Project oder Austausch Gruppen dazu (Peaceroom Circles),

 

Nagham, Sabine & Solomon